Lexikon
Gefährdungslage
Verhaltenstipps
Generell
Nur kurze Telefonate
Nach einem Anschlag ist das Netz sehr wahrscheinlich überlastet. Falls sie zu ihren Angehörigen durchkommen, halten sie sich kurz. Halten sie das Netz frei für die Rettungskräfte.
Arrangieren sie sich mit der Situation
Nach einem Terroranschlag regiert vorübergehend das Chaos: Zahllose Rettungs- und Sicherheitskräfte sind im Einsatz, Flughäfen, Bahnhöfe, Ausfallstraßen und Stadtviertel können abgeriegelt sein, die Krankenhäuser überlastet, Schulen, Kindergärten und Geschäfte geschlossen werden. Die Situation wird unübersichtlich sein, die gewohnten Strukturen funktionieren dann für kurze oder gar längere Zeit nicht mehr.
Bei einen Anschlag mit einer Axt, einem Messer oder einer Schusswaffe
Verlassen sie die Gefahrenzone
In Gebäuden versuchen sie wenn möglich schnell, aber kontrolliert die Fluchtmöglichkeiten (Notausgänge) zu erreichen. Helfen sie keinen Personen, denn Verzögerungen bei der Flucht bringen sie in Gefahr. Entfernen sie sich schnell vom Gebäude, da die Attentäter eventuell ebenfalls aus dem Gebäude kommen, sobald sie mit dem Töten der Personen im Gebäude fertig sind.
Außerhalb von Gebäuden suchen sie zunächst Schutz, wenn eine direkte Flucht nicht möglich ist. Warten sie darauf, dass die Attentäter sich entfernen oder Sicherheitskräfte eintreffen. Sollte sich die Möglichkeit einer Flucht ergeben, entfernen sie sich schnell vom Anschlagsort.
Suchen sie Deckung
In Gebäuden legen sie sich flach auf den Boden und schützen sie mit den Händen ihren Kopf. Ist ein Tisch oder ein anderes stabiles Möbelstück in der Nähe, suchen sie dahinter Schutz. Wenn möglich, halten sie Abstand zu Fenstern, Glasfronten und Deckenlampen: Deren Splitter können sie schwer verletzen.
Außerhalb von Gebäuden suchen sie Deckung hinter Autos, Ecken, Mauern oder Hauseingängen. Falls erforderlich, wenn die Position ungünstig gewählt wurde oder ein besserer Schutz möglich ist, wechseln sie die Deckung.
Suchen sie Schutz
Versuchen sie in Gebäude zu gelangen. Verbarrikadieren sie wenn möglich den Eingang. Halten sie sich von Fenstern und Türen fern, da durch diese geschossen werden kann. Legen sie sich flach auf den Boden. Schalten sie elektronische Geräte (Radio, Fernsehen) aus und das Smartphone stumm, da diese die Aufmerksamkeit der Attentäter wecken können. Verhalten sie sich absolut ruhig.
Verhalten sie sich still (wenn sie Stimmen oder Bewegung registrieren)
sie müssen zuerst sicher sein, dass es sich tatsächlich um Rettungs- oder Sicherheitskräfte handelt und nicht um die Attentäter, die nach weitere Opfern suchen, um diese gegebenenfalls zu exekutieren.
Machen sie auf sich aufmerksam
Die Sicherheitskräfte sind angespannt und zum Äußersten bereit. Die Lage ist unübersichtlich und jeder könnte ein Attentäter sein. Verhalten sie sich ruhig und sprechen sie die Sicherheitskräfte an. Machen sie durch ein Taschentuch (weiß wenn möglich) auf sich aufmerksam. Beachten sie die Anweisungen und warten sie, bis die Sicherheitskräfte zu ihnen kommen. Auf keinen Fall hektische Bewegungen machen.
Bei einen Bombenanschlag
Suchen sie Deckung
Legen sie sich flach auf den Boden und schützen sie mit den Händen ihren Kopf. Ist ein Tisch oder ein anderes stabiles Möbelstück in der Nähe, suchen sie darunter Schutz. Wenn möglich, halten sie Abstand zu Fenstern, Glasfronten und Deckenlampen: Deren Splitter können sie schwer verletzen. Regale und Schränke könnten durch die Explosion umstürzen und sie unter sich begraben.
Bewahren sie Ruhe
Die Bombe ist detoniert und sie sind unverletzt geblieben. Ihre Ohren klingeln, vielleicht hören sie auch vorübergehend nichts mehr. Um sie herum: Schutt und Splitter, Rauch, Tote und Verletzte, Chaos.
Jetzt beginnt die heikle Phase: Sie sind noch nicht in Sicherheit und müssen raus aus der Gefahrenzone. Dafür brauchen sie einen klaren Kopf - bewahren sie unbedingt Ruhe!
Verlassen sie die Gefahrenzone
Bewegen sie sich so zügig wie möglich weg vom Ort der Explosion. In Gebäuden sind dies nach innen gelegene Räume, Treppenhäuser und Ausgänge. Fahrstühle sind jetzt tabu. Prüfen sie Böden und Treppen auf Einsturzgefahr, bevor sie betreten. Bei Rauch gehen sie gebückt. Benutzen sie weder Feuerzeug noch Streichhölzer.
Sobald sie draußen sind, verlassen sie das Gebiet. Bleiben sie nicht vor Fensterscheiben, Glastüren oder anderen potentiell gefährlichen Orten stehen. Machen Sie den Weg frei für die Rettungskräfte.
Verhalten sie sich still (wenn sie Stimmen oder Bewegung registrieren)
Sie müssen zuerst sicher sein, dass es sich tatsächlich im Rettungskräfte handelt und nicht um Attentäter, die nach überlebenden Opfern suchen, um diese gegebenenfalls zu exekutieren.
Handelt es sich um Helfer, dann rufen sie dennoch nicht, um keinen Staub ein zu atmen. Machen sie stattdessen mit Klopfzeichen auf sich aufmerksam oder benutzen sie eine Trillerpfeife oder eine Taschenlampe, falls sie eine bei sich tragen. Rufen ist der letzte Ausweg.
Schützen sie sich vor Nebenwirkungen der Explosion
Angenommen, herabfallender Schutt hat sie unter sich begraben, und sie können sich kaum noch bewegen - versuchen sie dennoch ruhig zu bleiben. Gefährlich ist nun vor allem der bei der Explosion aufgewirbelte Staub, den sie nicht einatmen sollten.
Schützen sie Mund und Nase daher nach Möglichkeit mit einem Stück Stoff. Atmen sie daher nicht tief ein. Vermeiden sie jede Bewegung, die weiteren Staub aufwirbeln könnte.
Helfen sie Anderen (sofern möglich)
Nach der Explosion sind sie unverletzt geblieben. Um sie herum liegen zahllose Tote und Verletzte. Instinktiv wollen sie in Richtung des Explosionsortes laufen, um anderen zu helfen. Tun sie das besser nicht: Die eigene Sicherheit hat Vorrang.
Gehen sie kein Risiko ein, das sie nicht einschätzen können. Helfen sie, sobald keine Gefahr mehr besteht. Unterstützen sie die Helfer, indem sie zum Beispiel auf entdeckte Personen aufmerksam machen. Bewegen sie Verletzte nicht, sofern die Art der Verletzung sie nicht dazu zwingt.
Vorsicht vor weiteren Bomben
Eine beliebte Vorgehensweise von Islamisten besteht darin, am Anschlagsort mehrere Bomben zu platzieren. Eine (kleine) Bombe macht den Auftakt. Sobald dann Rettungs- und Sicherheitskräfte sowie Schaulustige am Tatort sind, werden weitere Sprengkörper gezündet.
Weitere Bomben sind oftmals auch auf den möglichen Fluchtwegen positioniert. Dabei kann es sich um Autobomben handeln oder auch um Selbstmordattentäter, die sich im Chaos nach der Explosion unter die Menschenmenge mischen, um dort ihre Bombe zu zünden. Auf diese Weise lassen sich die Opferzahlen leicht erhöhen und die Schrecken des Anschlags vervielfachen.
Halten sie sich fern von Menschenmengen und ungewöhnlich parkenden Autos. Vertrauen sie ihrem Instinkt. Haben sie irgendwo ein schlechtes Gefühl, verlassen sie diesen Ort sofort. Melden sie ihren Verdacht den Sicherheitskräften.
Download
![]() | 2025 | Verhaltenstipps [DE, RK Marine Kiel] |
Ergänzende Artikel
Warnung und Information • Alarmierung der Polizei • Handlungsempfehlungen • Situative Maßnahmen • Verhaltensregeln • Warnanzeichen