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Polizei Sondereinheiten

Einsatzkommando Cobra

EKO Cobra

Das Einsatzkommando Cobra (EKO Cobra; umgangssprachlich auch nur Cobra) ist die wichtigste polizeiliche Sondereinheit in Österreich.

Es ist Teil der Direktion für Spezialeinheiten, die der Generaldirektion für die öffentliche Sicherheit beim Bundesministerium für Inneres direkt unterstellt ist.

Geschichte

Im Jahr 1972 begannen Beamte der Verkehrsabteilung des Landesgendarmeriekommandos Niederösterreich mit dem Schutz der aus der UdSSR anreisenden jüdischen Emigranten.

War Österreich bis dahin vom Terror verschont geblieben, versetzte die - unblutig endende - Geiselnahme in Marchegg durch zwei schwerbewaffnete palästinensische Terroristen der Terrorgruppe El Saika am 28. September 1973 der Nation und den verantwortlichen Behörden einen Schock. Als Folge wurde die Sicherung der jüdischen Emigranten ausgedehnt.

Die Entführung und anschließende Ermordung des deutschen Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyer durch die Rote Armee Fraktion (RAF) im Herbst 1977 sowie die damit verbundene Entführung der Lufthansa-Maschine Landshut nach Mogadischu gab der Regierung den Anstoß zur Vorlage einer umfassenden Konzeption.

Die bereits vom Gendarmeriebegleitkommando Wien getroffenen Maßnahmen sollten verstärkt werden und so nahm am 1. Januar 1978 das Gendarmerieeinsatzkommando (GEK) seinen Dienst auf.

Nach den Terroranschlägen am 11. September 2001 erfolgte eine weltweite Evaluierung bestehender Sicherheitsmaßnahmen. Die eingesetzte Arbeitsgruppe kam zum Ergebnis, dass trotz der damals bestehenden 23 Sondereinheiten der österreichischen Sicherheitsexekutive eine Reihe von Unzulänglichkeiten bestanden.

Die beschlossene Reform des Sondereinheiten-Systems sah die Integration der Mobilen Einsatzkommanden und der Sondereinsatzgruppen in das bestehende Gendarmerieeinsatzkommando vor. Diese neu gebildete gesamtösterreichische Sondereinheit wurde unter dem Namen Einsatzkommando Cobra eingerichtet und nahm an den vier Standorten Wiener Neustadt, Graz, Linz und Innsbruck am 1. Juli 2002 den Dienst auf.

Auftrag

Die EKO Cobra ist für Einsätze mit erhöhtem bis sehr hohem Gefährdungsgrad zuständig. Dazu zählen insbesondere bewaffnete Geiselnahmen, Einsätze zur Festnahme von gefährlichen Gewalttätern sowie Aktionen gegen die organisierte Kriminalität. Auch Operationen zur Bekämpfung von Terrorismus auf österreichischem Staatsgebiet gehören zum Aufgabengebiet.

Daneben stehen auch weniger operative Einsätze, wie etwa der Personenschutz hochrangiger Politiker und sonstiger gefährdeter Personen und Einrichtungen, im Einsatzprogramm. Außerdem versehen Beamte unter der Bezeichnung Air-Marshals Sicherungs- und Begleitdienste an Bord von Flugzeugen österreichischer Fluglinien.

Einsätze

1980

Seinen ersten Einsatz mit Geisellage hatte das GEK am 16. Juni, als ein mit einem Gewehr bewaffneter 35-Jähriger in die Ordination eines Hautarztes eingedrungen war und 23 Geiseln genommen hatte. Da der Täter wirre und zum Teil nicht erfüllbare Forderungen stellte (Verhandlungen mit dem jugoslawischen Generalkonsul, Interview mit Kamerateams aus acht Nationen usw.) setzte die Polizei auf Hinhaltetaktik, um den Geiselnehmer zu ermüden. Am nächsten Tag versuchten zwei Geiseln im Alleingang den Täter zu überwältigen, wurden von diesem jedoch abgewehrt, worauf er einen Schuss abfeuerte und eine Geisel verletzte. Daraufhin stürmte das GEK die Ordination und erschoss den Täter.

1996

Am 17. Oktober waren vier Beamte des GEK an Bord einer Tupolew Tu-154 der russischen Fluglinie Aeroflot auf ihrem Flug von Malta nach Lagos, um Schubhäftlinge bei der Abschiebung in ihre Heimat zu begleiten, als ein Nigerianer die Cockpit-Crew mit einem Fallmesser bedrohte und verlangte, nicht nach Nigeria, sondern nach Südafrika oder Deutschland zu fliegen. Die vier mit Spezialwaffen und -handschuhen ausgestatteten Beamten überwältigten den Täter noch während des Fluges, fesselten diesen und übergaben ihn nach der Landung den Behörden.

Anmerkung:
Die EKO Cobra ist nach wie vor die einzige Antiterroreinheit der Welt, die eine Flugzeugentführung noch in der Luft beendet hat.

1996

Am 14. November beendete das GEK zum ersten und bisher einzigen Mal eine Geiselnahme in einem Gefängnis. Drei inhaftierte Schwerverbrecher hatten zwei Justizbeamte schwer verletzt, drei Frauen als Geiseln genommen und einen Hubschrauber gefordert. Nach neunstündigen Verhandlungen gelang es den Beamten, die Täter zu überwältigen und die Geiseln zu befreien.

2004

Am 14. Juli verhafteten Beamte der EKO Cobra auf der Südautobahn in der Steiermark einen der gefährlichsten Mafia-Paten der Türkei. Der bereits mit internationalem Haftbefehl gesuchte Alaettin C., der mindestens sieben Morde sowie unzählige Raubüberfälle und Betrügereien in Auftrag gegeben haben soll, befand sich auf dem Weg zu einem Urlaub in Kärnten und war von seiner Festnahme so überrascht, dass er trotz mitgeführter falscher Papiere sofort seine wahre Identität offenbarte und keinen Widerstand leistete.

2006

Im Zuge des Libanonkrieges wurden von fünf Beamten der EKO Cobra zwischen dem 15. Juli und 23. Juli zahlreiche Österreicher, Bürger von EU-Staaten und anderer Länder aus dem Libanon über Syrien evakuiert.

2013

Am 17. September erschoss ein Wilderer in Annaberg einen Beamten der EKO Cobra. Im weiteren Verlauf der Operation, wurden ein zu Hilfe kommender Rettungssanitäter und zwei Polizeibeamte ebenfalls erschossen. Bei der anschließenden Stürmung und gesicherten Durchsuchung des Bauernhofes in Großpriel, in dem sich der Täter verschanzt hatte, wurden Panzerfahrzeuge des Bundesheeres und ein gepanzertes Spezialfahrzeug der WEGA eingesetzt.

2014

Im November 2014 nahmen Beamte der EKO Cobra an Großrazzien (Operation Palmyra) in ganz Österreich gegen radikale Islamisten teil, bei der über 40 Wohnungen und Gebetsräume durchsucht wurden. Dabei wurden 13 Verdächtige, unter ihnen auch mutmaßlich führende Personen im Finanzierungsnetzwerk der Terrorgruppe Islamischer Staat (IS), festgenommen. Mehr als 900 Polizeibeamte waren österreichweit bei dieser bislang größten Antiterroroperation im Einsatz.

2016

Im Rahmen des Polizeieinsatzes beim Anschlag in München im Juli 2016 waren zur Unterstützung der deutschen Bundes- und bayerischen Landespolizeikräfte auch 42 österreichische Beamte der EKO Cobra direkt in München im Einsatz.

2017

Ab dem 30. Juni unterstützten 215 österreichische Polizisten, darunter 20 Beamte der EKO Cobra, die deutsche Polizei im Rahmen des G20-Gipfels in Hamburg. Gemeinsam mit sächsischen SEK-Beamten gingen die Beamten der EKO Cobra am Abend des 7. Juni (sehr robust) gegen extrem gewaltbereite G20-Gipfel-Gegner vor, die auf Häuserdächern im Schanzenviertel postiert die Polizei massiv mit Wurfgeschossen daran hinderte, in das Viertel vorzudringen.

Anmerkung:
Der österreichische Innenminister Sobotka betont nach dem Einsatz, der linksextremistische Terror sei lange Zeit negiert und verharmlost worden. Daher sei es notwendig, den Mannschaftsstand der Cobra weiter auszubauen. Das verhaltene und hilflose Vorgehen der deutschen Polizei während des G20 Gipfels wurde danach europaweit in der Presse thematisiert, z. B. im Deutschlandfunk (25.10.2017): "Ein wütender Mob, eine untätige Polizei und viele Fragen".

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