Lexikon
Windjammer
Schiffsdaten | |
Bauwerft | Johann Carl Tecklenborg Geestemünde (DE) |
Baunummer | 263 |
Stapellauf | 14.01.1914 |
Indienststellung | |
Verwendung | Segelschulschiff |
Eigner | Stiftung Segelschiff Statsraad Lehmkuhl |
Heimathafen | Bergen |
Nation | Norwegen |
Besatzung | |
Stammbesatzung | 24 |
Kadetten | 180 |
Schiffsmaße | |
Länge über alles | 98,00 m |
Breite | 12,60 m |
Tiefgang | 5,20 m |
Wasserverdrängung | 1.516 t |
Takelung und Rigg | |
Takelung | Bark |
Anzahl Masten | 3 |
Höhe über KWL | 48,00 m |
Anzahl Segel | 22 |
Segelfläche | 2.026 m² |
Maschinenanlage | |
Maschine | 1 x Rolls-Royce KRM6 Bergen |
Leistung | 827 kW (1.125 PS) |
Geschwindigkeit | |
unter Motor | 11,0 kn (20,4 km/h) |
unter Segeln | 17,0 kn (31,5 km/h) |
Statsraad Lehmkuhl
Das Schiff wurde am Vorabend des Ersten Weltkriegs in Dienst gestellt und zeigte bald gute bis sehr gute Segeleigenschaften bei starkem Wind. Kriegsbedingt konnten nur wenige Fahrten unternommen werden. Die Bark gelangte 1919 als Reparationszahlung nach England.
1923 wurde sie vom Norges Rederforbund (Norwegens Reederverband) für 425.000 Kronen auf Initiative ihres späteren Namensgebers Kristofer Didrik Lehmkuhl erworben und nach Bergen überführt. Die Namensgebung Statsraad Lehmkuhl erfolgte aus Anerkennung für dessen hervorragende Staatsdienste und den Einsatz für den Ankauf des Schiffs.
Nach Ausrüstung für eine mehrmonatige Fahrt ging das Schiff an die Bergens Skolskib Stiftelsen (Bergener Schulschiffstiftung), die sie bis 1966 als Schulschiff betrieb. Während des Zweiten Weltkriegs, nach Beschlagnahmung durch deutsche Truppen, hieß sie kurzfristig Westwärts und wurde als Depotschiff verwendet.
1946 wurde sie nach Rückübereignung an Norwegen und Überholung wieder eingesetzt. Zwanzig Jahre später, 1966, musste das Schiff trotz finanzieller Hilfe seitens des Staates aufgelegt werden (steigende Unterhaltungskosten, rückläufige Kadettenzahl). Da ein Verkauf ins Ausland drohte, gelang es dem Reeder Hilmar Reksten, das Segelschiff 1967 für Norwegen zu erhalten. Er betrieb das Schulschiff zwischen 1968 und 1972 auf eigene Rechnung. Wegen Kürzung der staatlichen Unterstützung wurde die Statsraad Lehmkuhl erneut im Hafen von Bergen stillgelegt.
Es wurde die Stiftelsen Seilskipet Statsraad Lehmkuhl (Stiftung Segelschiff Statsraad Lehmkuhl) gegründet, die 1978 das Schiff übernahm und bis heute betreibt. Durch Verchartern an verschiedene interessierte Organisationen und später durch eigenarrangierte Fahrten trägt sich das Schiff.
Bei Chartereinsätzen als Schulschiff für die Königliche Norwegische Marine (Kongeleg Norsk Marine, KNM) fährt es unter deren Flagge als KNM Statsraad Lehmkuhl.