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Militär

Spezialeinheiten

Jagdkommando

Jagdkommando

Das Jagdkommando (JagKdo) ist eine Spezialeinheit des österreichischen Bundesheeres (Austrian Armed Forces).

Geschichte

Nach der Gründung des Bundesheeres werden 1956 in den Infanteriebataillonen spezielle Kampfzüge aufgestellt, die für Aufklärung, Stoßtrupps oder kleinkriegsartige Einsätze vorgesehen sind.

Im Jahr 1958 gehen im Rahmen eines Studienaustausches zwei Offiziere der Infanteriekampfschule an die Special Warfare School in Fort Bragg und durchlaufen eine Luftlandeausbildung bei der 82nd Airborne Division (auch All American oder America’s Guard of Honor genannt). 1961 besuchen Österreicher den Ranger-Kurs in Fort Benning, den Special Forces Officer Course in Fort Bragg und die französische Luftlandeschule in Pau. Der Austausch mit amerikanischen und französischen Spezialeinheiten bleibt aufrecht und intensiviert sich. Ein wenig später kommen noch gute Kontakte mit schwedischen und britischen Sondereinheiten dazu.

Im Zuge des Zusammenbruchs der Sowjetunion kommt es zu einer Neuausrichtung des Jagdkommandos. Der Guerilla-Krieg und Kampf gegen feindliche Spezialeinheiten auf österreichischen Boden verlieren an Bedeutung.

Aufgabe

Das Jagdkommando stellt einen präsenten Einsatzverband, der rasch verfügbare Elemente für Einsätze im In- und Ausland bereithält. Soldaten der Einheit werden im Regelfall in kleinen, unerkannten Einheiten eingesetzt.

Zu den Aufgaben gehören Antiterrorkampf, Geiselbefreiung im Ausland, sowie Gebäudeschutz der österreichischen Botschaften und Einsätze in Kriegs- oder Krisengebieten.

Einsätze

1968

Während der Krise in der Tschechoslowakei verstärkt die Einheit den Personenschutz. Aufklärungsmaßnahmen wurden durchgeführt und eine Eingreifgruppe aufgestellt, die im Falle subversiver Angriffe eingesetzt werden sollte. Es wurden TIR-Kühl-LKWs aus dem Osten observiert, die in Österreich eindrangen und Pannen vortäuschten. Diesen getarnten Fernmeldezentralen wurde natürlich schnell geholfen, damit sie ihre Fahrt fortsetzen konnten.

1972

Als Antwort auf den Terroranschlag auf die israelische Olympia-Mannschaft in München, wurden Gruppen des Jagdkommandos in den Nahen Osten verlegt, um dort die eskalierende Lage mit gezielten Störaktionen und Sabotageakten einzudämmen. Manche Soldaten verbrachten mehr als 20 Monate im damaligen Kriegsgebiet um die Golanhöhen.

1973

Angesichts starker terroristischer Aktivitäten in Europa wird die Einheit mit dem Schutz des Schahs von Persiens betraut, der für einige Tage in Wien weilte (Anmerkung: die EKO Cobra gab es damals noch nicht).

1991

Während der Krise in Slowenien, helfen Soldaten des Jagdkommandos bei der Überwachung des Grenzgebietes.

1997

Im Rahmen der Multinational Protection Force in Albanien werden Lager, See- und Flughäfen und Wahllokale gesichert. Wahlbeobachtern wird Personenschutz geleistet. Daran beteiligt sich die Einheit mit einem 125 Mann starkem Wach- und Sicherungskontingent.

1999

Am 3. April wird ein Zug des Jagdkommandos als Teil des Wach- und Sicherungselements für die österreichischen Hilfstruppen in Albanien angefordert. In Albanien angekommen sorgte man für Personenschutz, Geleitschutz für Geld- und andere Transporte und führt Sicherheitsüberprüfungen durch.

2001

Im Kosovo stationierte Kräfte der Einheit klären Gebirgsrouten von Waffenschmugglern in der Nähe des bereits öfter mit Granatwerfern beschossenen Dorfes Tetovo auf. Ein Hinterhalt österreichischer KFOR-Truppen gelingt. Es kommt zu Festnahmen und der Sicherstellung der transportierten Mörsergranaten - keine Granate traf seither das Dorf. Außerdem unterstützt sie die Durchführung von Kriegsverbrecherprozessen (Personenschutz, Konvoi Schutz).

2002

Am 8. Juni beschließt die österreichische Regierung die Entsendung von Soldaten des Jagdkommando und Teile des Jägerbataillons 25 nach Kabul in Afghanistan (ISAF-Einsatz).

2020

Am 2. November ereignete sich ein Terroranschlag im jüdischen Viertel von Wien. Da aufgrund unterschiedlichster Meldungen von mehreren Tätern ausgegangen werden musste, übernahm das Bundesheer den Objektschutz in Wien, um die Polizei zu entlasten. Das Jagdkommando wurde alarmiert und hielt sich für einen Einsatz in einer Wiener Kaserne bereit; dazu wurden auch gepanzerte Fahrzeuge bereitgestellt; ebenso wurde die Militärpolizei in einer Wiener Kaserne zusammengezogen.

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